Niedersächsisches Promotionsprogramm zur Nanosensorik bewilligt

Das mit zwölf Stipendien geförderte, koordinierte Doktorandenprogramm startet im Oktober 2016.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat zwölf neue Promotionsprogramme bewilligt, darunter das Programm „Hannover School for Nanotechnology: Interdisciplinary Approaches for Smallest Sensors“ (hsn-sensors). Bewilligt wurden zwölf Georg-Christoph-Lichtenberg-Stipendien sowie die dazu benötigten Sach- und Reisekosten. Die gesamte Fördersumme beträgt 802.800,- Euro für den Zeitraum vom 01.10.2016 bis 30.09.2020. Die Projektleiter sind Hochschullehrinnen und –Lehrer des Forschungszentrums Laboratorium für Nano- und Quantenengineering (LNQE) der Leibniz Universität und der Hochschule Hannover. Koordinator dieses Programms ist das LNQE-Vorstandsmitglied Professor Dr. Rolf Haug.

Das Ziel des Promotionsprogramms hsn-sensors ist die interdisziplinäre Ausbildung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf dem hochaktuellen Gebiet der Nanotechnologie mit Fokussierung auf Nanosensoren. Im Bereich der Sensorik spielt Nanotechnologie eine immer größere Rolle. Sensoren mit nanoskaligen Oberflächen, Sensoren, die Informationen aus der nanoskopischen Welt in die makroskopische Welt übertragen und Sensoren, die Nanoeffekte als Sensorprinzip nutzen, können zusammenfassend als Nanosensoren definiert werden. Ein Hauptmerkmal von Nanosensoren ist ihre geringe Größe, wodurch sie ressourcenschonend hergestellt werden können und sich hervorragend in kleine elektronische Geräte integrieren lassen. Derartige Nanosensoren werden aufgrund neuer Messeffekte eine deutliche Verbesserung der Empfindlichkeit und Selektivität gegenüber herkömmlichen Sensoren besitzen. Sie werden aber auch die Möglichkeit zur Detektion von Parametern und Stoffen erlauben, die vorher nicht detektiert werden konnten. Nanosensoren basieren häufig auf anderen Messprinzipien als herkömmliche Sensoren, was faszinierende Möglichkeiten für Forschung und Entwicklung eröffnet.

Die hsn-sensors hat sich zum Ziel gesetzt, in exzellenten Forschungsprojekten mit möglichst kurzer Promotionsdauer eine hervorragende Ausbildung ohne Qualitätsverlust zu ermöglichen. Das ambitionierte Ziel ist es, in der Dauer der Stipendien von maximal drei Jahren zu promovieren. Dies wird insbesondere durch eine Koordination der Masterzeit im Hinblick auf die spätere Promotion erreicht. Für die exzellentesten Studierenden bietet hsn-sensors eine Fast-Track Option an.

Die Fragestellungen und Themenkomplexe der Nanosensorik können nur durch enge Zusammenarbeit verschiedenster wissenschaftlicher Disziplinen bearbeitet und gelöst werden. Involviert sind Arbeitsgruppen aus Physik, Chemie und Ingenieurswesen. Allerdings hat jede Disziplin ihre eigene Fachsprache, sodass oft die Kommunikation über Fachgrenzen hinweg sehr schwierig ist. Deshalb besteht ein wesentliches Ziel von hsn-sensors darin, die Doktorandinnen und Doktoranden zu interdisziplinärem Arbeiten anzuleiten und zu schulen. Sie erhalten ein maßgeschneidertes Lehrangebot mit Nanotechnologie-Kursen als Basiskursen, Sensorik-Kursen als Spezialkurse, Seminaren, Kolloquien und Kursen zur Förderung von persönlichen Fähigkeiten. Entsprechend der interdisziplinären Ausrichtung dieses Promotionsprogramms wird jede Doktorandin, jeder Doktorand von zwei Dozenten unterschiedlicher Fachrichtungen betreut.

Die Hannover School for Nanotechnology stellt, aufbauend auf dem vom LNQE federführend initiierten Bachelor- und Masterstudiengang Nanotechnologie an der Leibniz Universität Hannover, die logische Fortführung der Nanotechnologie-Ausbildung in Hannover dar. Zurzeit bildet die Hannover School for Nanotechnology, ebenfalls gefördert als Niedersächsisches Promotionsprogramm, Doktorandinnen und Doktorranden in Nanotechnologie mit dem Schwerpunkt Transformation, Transport und Speicherung von Energie auf der Nanoskala aus. Nanosensorik ist der neue Spezialisierungsbereich, der ab Oktober 2016 startet.

Exzellente Promotionsbedingungen bietet hsn-sensors insbesondere durch die Kooperation der Partner. Durch die Grundlagenforschung in der Leibniz Universität Hannover und deren Umsetzung in Anwendungen und Demonstratoren in der Hochschule Hannover erfahren die Stipendiatinnen und Stipendiaten die ganze Forschungskette einer Idee zu einem möglichen Produkt. Durch den interdisziplinären regen Austausch untereinander, mit den verschiedenen Partnern in Instituten und den Gastaufenthalten bei internationalen Partnern werden die Studierenden maximal interdisziplinär, international und mit allen heutzutage immer stärker benötigten persönlichen Kompetenzen ausgebildet. Dies wird durch gezielte Weiterbildungen unterstützt. Ein besonderer Schwerpunkt von hsn-sensors soll darüber hinaus die Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen sein, die in den meisten Natur- und Ingenieurswissenschaftlichen Fächern unterrepräsentiert sind.

Räumliches Zentrum von hsn-sensors wird (wie bereits jetzt auch schon) der LNQE-Forschungsbau sein. Alle Veranstaltungen, Workshops und Seminare finden dort statt und die hsn-Geschäftsstelle ist dort untergebracht.

Hinweis an die Redaktion

Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Fritz Schulze Wischeler vom Laboratorium für Nano- und Quantenengineering unter Telefon +49 511 762 16014 oder per E-Mail unter schulze-wischeler@LNQE.uni-hannover.de gern zur Verfügung.