Ort: Hörsaal im LfI (Schneiderberg 32, Hannover, Deutschland)
Zeit: Mittwoch, den 22.02.2006 um 17:30 - 18:30 + anschließendes Beisammensein
"Mikroorganismenbestimmung mit Hilfe der konfokalen Ramanmikroskopie"
Neuentwickelte Analysesysteme, empfindlichere Instrumente und ausgefeiltere Messtechniken erschließen immer neue Bereiche in den "Life Sciences". Sie gestatten faszinierende Einsichten und schaffen ein neues Verständnis für die Prozesse in der Natur. Die Laserspektroskopiegruppe am Institut für Biophysik (IfB) möchte mit Hilfe lasergestützter, optischer Verfahren ihren Beitrag dazu leisten. Optische Untersuchungsmethoden zeichnen sich durch einen minimalen Eingriff in die biologischen Systeme aus, wodurch sich diese ungestört beobachten lassen.
Der Aufbau mikrobieller Lebensgemeinschaften (so genannte Biofilme) ist bislang nur unzureichend erforscht, obwohl diese zu einem beträchtlichen Teil am gesamten Stoffwechselumsatz beteiligt sind. Häufig wird immer noch versucht, aus der Summe der Einzelteile Rückschlüsse auf das Gesamtsystem zu ziehen. Mikroorganismen sind aber zu 99% nicht in Reinkultur kultivierbar, so dass wenig bekannt ist über die komplexen Vorgänge in Biofilmen. Das Zusammenleben von Mikroorganismen wird mit Hilfe einer in den letzten Jahren aufstrebenden Spektroskopiemethode untersucht - der konfokalen Ramanmikroskopie. Im Gegensatz zur etablierten konfokalen Laserscanning Mikroskopie ist bei diesem System keine Probenvor- bzw. -aufbereitung (Fixieren, Anfärben, ...) notwendig. Die Ramanspektroskopie erlaubt es (trotz des geringen Wechselwirkungsquerschnittes), Mikroorganismen bis hinunter auf Stammebene voneinander zu unterscheiden.
"Elektronenmikroskopie: Ein vielseitiges Werkzeug zur strukturellen und chemischen Analyse von Mikro- und Nanostrukturen"
Die Raster- und Durchstrahlungselektronenmikroskopie bieten ein breites Methodenspektrum zur strukturellen und chemischen Analyse von Mikro- und Nanostrukturen. Die Methodik umfasst Abbildung, Beugung und Spektroskopie. Sie ist heutzutage soweit entwickelt, dass sich sogar Bindungszustände chemischer Elemente mit lateralen Auflösungen im Nanometerbereich erfassen lassen. Darüber hinaus ermöglicht die Elektronenmikroskopie auch die in-situ-Beobachtung von Reaktionsabläufen auf mikroskopischen Längenskalen.
Transmissionselektronische Aufnahmen von 4 Goldteilchen, deren Oberflächen mit einem ca. 3 nm dünnen Proteinfilm funktionalisiert sind.